Danke an den Doktor für diesen Bericht einer erfolgreichen Fachsprachprüfung Humanmedizin an der ÄK Ärztekammer Bayern .
Nochmals Gratulation zur bestandenen Prüfung und danke für die Details. die uns von Jutta Schindler übermittelt wurden.
Eine FSP kann beliebig oft wiederholt werden, wobei die Behörden oft frühestens nach 3 bzw. 6 Monaten einen neuen Termin geben.
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Bitte keine Nachfrage nach Prüfungsprotokollen! Vorliegende Protokolle finden Sie in der Datenbank.
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Hallo Leute, liebe Kollegen,
Am 29.07.2019 habe ich die FSP bestanden.
Mein Fall war eine Epilepsie (Herr Sauer, 37 J).
Andere Fälle waren:
noch einmal Epilepsie, zweimal Ulcus cruris und Oberbauchschmerzen (der Prüfling hat nicht bestanden).
Ich werde kurz schreiben, weil es alles bekannt ist.
Am Anfang hat die Prüferin erzählt, wie es läuft und was und wo ich schreiben soll. Sie hat gesagt, dass es beim dritten Teil kein Oberarzt sondern ein Kollege wird. Alle Prüfer waren sehr nett. Weiter hat diese Frau mich gefragt, wo ich Deutsch gelernt habe und auf welchem Niveau bin. Dann waren die Fragen, ob ich bereit und gesund bin. Sie fragte: fangen wir an?
Ich fragte, ob ich zuvor ein paar Linien schreiben darf.
Der "Patient" war sehr nett. Er hat sehr deutlich gesprochen, aber manchmal hat er etwas Unklares oder mir bisher nicht Bekanntes gesagt. Ich habe dann sofort nachgefragt. So habe ich vielmals gemacht. Als ich nicht genau gewusst habe (ich habe die Frage vergessen), habe ich das mit anderen Worten gefragt oder erzählt, was ich gemeint habe. Ich habe fast bis zum Ende die Anamnese erhoben, aber ich habe vergessen nach den Allergien zu fragen. Ich habe gesagt, dass ich fertig bin, ich habe angefangen, das weitere Prozedere zu erklären. Aber der Patient hat mich unterbrochen und gesagt, dass er noch Allergien hat. Ich habe angefangen danach zu fragen und die Zeit war um.
Die ärztliche Dokumentation habe ich geschrieben, nicht getippt. Ich habe aber die aktuellen Beschwerden und das Geschehen sehr kurz geschrieben, und es wurde mir nach der Prüfung gesagt. Den Brief habe ich bis zum Ende geschrieben. Es war nicht so kompliziert, weil es sehr gut geübt wurde. Man muss sagen, dass es unmöglich ist, beim Schreiben an Grammatik zu denken. Du verstehst, dass es die echte Prüfung ist, und alle Wörter, alle grammatische Regeln sind aus dem Kopf weg. Deshalb ist es wirklich wichtig, diesen Brief automatisch schreiben zu können.
Der dritte Teil: Arzt-Arzt Gespräch.
Es wurde am Anfang gesagt, dass ich so viel wie möglich reden sollte, damit das Sprachniveau bewertet werden könnte.
Die Ärztin hat angefangen:
"Sie haben vor kurzem den Patienten untersucht, können sie mir bitte erzählen?"
Als ich etwas vergessen habe, hat sie es versucht zu helfen. Nicht direkt, aber ich fühlte es und ich habe mich entspannt.
Als ich etwas nicht gewusst habe, habe ich "ich weiß nicht" gesagt, als ich danach nicht gefragt habe, habe ich so gesagt.
Einmal habe ich nicht verstanden, was ich geschrieben habe, dann habe ich gesagt, dass ich bei der körperlichen Untersuchung danach noch fragen werde.
Noch mal, immer wieder:
Es geht nur um die Sprache. Ich habe ein paar Male gesagt, dass ich etwas einfach nicht weiß, dass ich sofort nicht beantworten kann. Und alles war in Ordnung. Und die Prüfer haben mir wirklich geholfen. Nicht direkt, sondern mit Fragen, Nachfragen. Deshalb habe ich danach verstanden, was sie am Anfang gemeint hatten. Es ist noch wichtig, logisch zu denken und logisch zu erklären.
Fast alles, was ich beim Anamnesegespräch nachgefragt hatte, wurde beim Arzt-Arzt-Gespräch nicht gefragt, weil ich schon gezeigt hatte, dass ich verstanden hatte.
Wirklich ist der dritte Teil am einfachsten 😉
Viel Erfolg!
Meinung von BVFS Sachverständigen W. Gerner
FSP Fachsprachprüfung oder KP Kenntnisprüfung
Wo liegt denn da eigentlich noch ein Unterschied?
Es ist leider in einigen wenigen Bundesländern deutlich zu beobachten, dass Prüflinge bei Fachsprachprüfungen durchfallen, weil Sie falsche Einschätzungen und Diagnosen abgeben. FSP werden dabei SEHR OFT auf das Niveau einer Kenntnisprüfung gehoben.
Dabei sind doch eigentlich der Ablauf und die Inhalte genau geregelt
Wie läuft die Prüfung ab? Welche Anforderungen werden gestellt?
Die Fachsprachprüfung findet als Einzelprüfung statt. Die Bewertung erfolgt durch mindestens zwei Prüfer, von denen mindestens einer selber Arzt ist. Die Prüfung läuft folgendermaßen ab:
1. Simuliertes Arzt-Patienten-Gespräch
Dabei muss der Prüfling zeigen, dass er seinen Patienten inhaltlich ohne wesentliche Rückfragen versteht. Er muss sich insbesondere so spontan und so fließend verständigen können, dass er in der Lage ist, sorgfältig die Anamnese zu erheben, Patienten und deren Angehörige über erhobene Befunde sowie eine festgestellte Erkrankung zu informieren, die verschiedenen Aspekte des weiteren Verlaufs darzustellen und Vor- und Nachteile einer
geplanten Maßnahme sowie alternativer Behandlungsmöglichkeiten erklären zu können, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen.
Dauer: 20 Minuten
2. Dokumentation
In diesem Teil fasst der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen, medizinischrelevanten Informationen in einem Arztbericht zusammen.
Damit muss er nachweisen, dass er die deutsche Sprache auch schriftlich angemessen beherrscht, um Krankenunterlagen ordnungsgemäß führen und ärztliche Bescheinigungen ausstellen zu können.
Dauer: 20 Minuten
3. Arzt-Arzt-Gespräch
In diesem letzten Prüfungsteil gibt der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen Informationen an das ärztliche Mitglied des Prüfungsausschusses weiter. Anschließend werden dem Prüfling Fragen gestellt. Hier muss er zeigen, dass er sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen sowie Angehörigen anderer Berufe so klar und detailliert ausdrücken kann, dass bei Patientenvorstellungen sowie ärztlichen oder zahnärztlichen
Anordnungen und Weisungen Missverständnisse sowie hierauf berufende Fehldiagnosen, falsche Therapieentscheidungen und Therapiefehler ausgeschlossen sind.
Dauer: 20 Minuten
Das ärztliche Fachwissen wird in der Fachsprachprüfung nicht überprüft.
Der Sprachtest wurde erfolgreich abgelegt, wenn das Bewertungsgremium zu der Feststellung gelangt, dass der Antragsteller die o. g. Sprachanforderungen erfüllt.
(Quelle: http://www.nizza.niedersachsen.de/startseite/service/formulare-checklisten-150498.html)
Keiner will über eine nicht bestandene (erfolglose) Prüfung berichten
Es wird immer heftig mit mir diskutiert, insbesondere, wenn ich ab und zu über negative Erfahrungen bei den Kenntnisprüfungen und FSP Fachsprachprüfungen berichte.
Liebe Ärzte und Zahnärzte,
ich staune immer wieder über die Diskrepanz (die deutlichen Unterschiede) zwischen den Facebook Einträgen über bestandene Kenntnis- und Fachsprachprüfungen und den bei mir eingehenden eMails und Telefonaten, die teilweise über "sehr problematische Prüfungen mit hoher Durchfallquote" berichten.
Etwas scheint hier nach meiner Erfahrung und Meinung etwas nicht zu stimmen und ich habe etwas in der Tiefe recherchiert (nachgeforscht).
Es zeichnet sich dabei deutlich ab, dass anscheinend nur Prüflinge, die die Prüfung bestanden haben sehr gerne und ausführlich über alle Details ihrer Prüfungen berichten.
Ärzte und Zahnärzte, die die Prüfung nicht bestanden haben vermeiden dieses, weil es ja eventuell zu einer Verschlechterung für die Wiederholungsprüfung führen könnte. Einer der Prüfer könnte ja davon erfahren. Hinzu kommt, dass man völlig nachvollziehbar anscheinend nur ungern zugibt, dass man eine Prüfung nicht bestanden hat.
Dadurch entsteht oft der täuschende Eindruck, dass die Prüfungen sehr leicht zu absolvieren sind und nur wenige Teilnehmer durchfallen.
Sicherlich kann man die FSP beliebig oft wiederholen, wobei es allerdings in einigen Bundesländern bereits monatelange Warteschlagen gibt.
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