Ich habe die Fachsprachenprüfung in Münster abgelegt und Gott sei Dank bestanden.
Die Prüfer waren super nett und sehr hilfreich. Sie sprechen langsam und verständlicherweise.

Anamnese

Frau H... ist eine XX-jährige Patientin, die sich nach einem Fahrradunfall vorgestellt hat.

Sie erzählt, dass der Unfall vor 45 Minuten stattgefunden habe und sie sehr schnell behandelt sei. Sie gibt an, dass sie auf seinem rechten Knie hingefallen sei und klagt über Hämatom, Gelenkerguss, Hautabrasion, Bewegungseinschränkung und Extensionsunmöglichkeit. Außerdem sagt die Patientin, dass sie mit der rechten Hand abgefangen habe, und klagt über
Hautabrasion und
Fingerzyanose,
aber ohne Motorik oder Sensibilitätstörung.

Die Fragen nach Bewusstseinverlust,
Cephalgie,
Dyspnoe,
Abdomenschmerzen,
Emesis oder Nausea wurden verneint.

Die Vegetativanamnese war unauffällig bis auf eine regelmäßige Obstipation seit Schwangerschaft, die mit Laktulose behandelt sei, und Insomnie wegen viel Stress in der Arbeit.
Keine chronischen Erkrankungen seien bekannt.

Nach der Frage, ob sie Fieber habe oder hatte, berichtet Frau ... dass sie vor 3 Wochen eine Tonsillitis (ohne Lymphknotenschwellung) hatte, die erst mit Amoxicillin behandelt wurde. Nach 2 Tagen von Behandlung habe sie eine pustulöse Hauteffloreszenz bekommen. Deswegen wurde Amoxicillin abgesetzt und ein anderes Antibiotikum wurde eingenommen.

Die Patientin war einmal vor 3 Jahren in der Notfallaufnahme wegen einer Oberschenkelprellung, aber hat keine besondere Behandlung bekommen.
2007 wurde Sie aufgrund einer Oberkieferzyste operiert.
Bis vor 10 Jahren war die Patientin mit 15 PJ Raucherin (1Packet/ Tag während 15 Jahren)

Pollinosis und Urtikaria (Nesselfieber) gegen Gräser-Pollen seien bekannt.
Es besteht eine familiäre Atopie (gleiche Symptome bei der Tochter).

Die Patientin leide auch unter Glutenintolereanz (Mehlallergie).
Sie nehme Cetirizin jeden Tag wegen Allergie und ASS wegen einer regelmäßigen Torticollis.

Die Familienanamnese ergab ein Melanom mit zerebralen Metastasen bei dem Vater, der vor 1 Jahr daran gestorben ist, und einer Hepatitis unklarer Ätiologie bei der Mutter.

Die Patientin erzählt auch, dass ihre Tochter Kopfläuse von der Schule mitgebracht habe, deswegen wurde die ganze Familie mit Öl behandelt.
Frau... arbeite als Kauffrau in einem Reisebüro.
Sie leide unter viel Stress in der Arbeit.

Sie habe 2 Töchter.

Die Schauspielerin hat langsam und deutlich gesprochen. Wegen Stress habe ich aber erst mit ihrer Beschwerden angefangen. Danach habe ich nach ihrem Namen und Alter gefragt. Es war auch schwer alle Informationen in 20 Minuten zu sammeln und gleichzeitig zu schreiben, also konnte ich nicht richtig die Sozial- und Familienanamnese detaillieren.
Aber was wichtig ist: immer nachfragen, viele Notizen machen.

20 Minuten waren auch zu wenig um die Arztbrief zu schreiben.
Man muss alle wichtigen Informationen auswählen und immer, wenn es möglich ist, auf Latein sie schreiben, sowie gleichzeitig an die möglichen Diagnosen denken.
Ich hatte nicht genug Zeit die Vorerkrankungen in meinem Brief zu beschreiben.

Arztgespräch

Das Arzt-Arztgespräch verläuft in einer freundlichen Atmosphäre, ich konnte mich trotz viel Stress wohl fühlen.
Ich habe die Patientin vorgestellt und gleichzeitig hat der Prüfer gezielte Fragen gestellt:

- Trug die Patientin ein Helm? Ja

- Ist die Patientin zu Fuß zum Krankenhaus angekommen? Nein mit dem Krankenwagen. Diese Informationen sollte ich in meinem Brief schreiben.

- Hat die Patientin Allergien? Ich habe von der Atopie gesprochen. Dann habe ich berichtet, dass die Patientin ein Exanthem nach Einnahme von Amoxicillin vor 3 Wochen hatte, was ein Hinweis auf Allergie sein kann. Und habe ich hinzugefügt, dass ein Hautausschlag nach Amoxicillingabe auch während einer Mononukleose vorkommen kann, und deswegen habe ich nach Lymphknotenschwellung gefragt. Er war darüber sehr froh.

- Welche Antibiotika kann man bei einer Penicillin-Allergie geben? Erythromycin.

- Oder? Macrolid im Allgemeinen.

Am Ende meiner Vorstellung habe ich von der Kopfläuse bei der ganzen Familie der Patientin erzählt, und die Prüfer haben gelacht.

Fachbegriffe

Schließlich habe ich eine Liste von 12 lateinischen Wörter bekommen. Ich verstand aber nicht, es gab keine Lücke, keinen Platz, wo ich schreiben konnte. Tatsächlich hatten die Prüfer mir auf Versehen die Liste mit den Antworten gegeben. Ich hatte aber keine Zeit um auf die Antworten zu gucken :D.
Die Liste war aber nicht zu schwer und hier sind die Wörter, an die ich mich erinnern kann:

Gastroenterologish ;
Intubation ;
indolent ;
Proktoskopie ;
Spinal Kanal ;
Somnolenz

Dann sollte ich raus, sodass die Prüfer meinen Fall besprechen konnten. Nach 5 Minuten haben sie mir ein grünes Papier gegeben.
Sie hatten aber eine letzte Frage für mich:

- Warum haben Sie an eine Patellafraktur gedacht?
Weil die Patientin über eine Unfähigkeit, eine Knie-Extension durchzuführen, klagt.
Das war ok aber die richtige Diagnose war eine Tibiakopffraktur.

Vorbereitungszeit für Fachsprachprüfung und Lernmaterial

Meine Vorbereitung hat 7 Wochen gedauert.
Ich habe jeden Tag 6 bis 8 Stunden studiert.

Mein Lernmaterial :
- Deutsch für Ärztinnen und Ärzte
- 50 Wichtigste Fälle Innere Medizin
- 50 Wichtigste Fälle Chirurgie
- http://flexikon.doccheck.com/de/
- https://amboss.miamed.de

- Die Fälle in Facebookgruppe und in http://test.approbations.info

Die Prüfung geht wirklich mehr um die Sprache!
Es ist aber immer besser medizinische Kenntnisse mitzubringen. 🙂

Viel Glück und Erfolg!