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KP Münster NRW 09.03.24 Durchfallquote 3/4

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Prüfungskomission Brand in Münster
3 von 4 Prüflingen fallen durch

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Danke an den Doktor und Glückwunsch zur Prüfung.

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KENNTNISPRÜFUNG nicht bestanden !
mehrfach DURCHGEFALLEN

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Erfahrungen Kenntnisprüfung Humanmedizin

Erster Versuch, bestanden.
Ohne Kurs, Selbstvorbereiten.
Kommissionsleiter Prof. Brand.
Wir waren 4 bei dieser Kommission. Die anderen Kollegen haben es leider nicht geschafft. Viel Glück wünsche ich denen beim nächsten Versuch.


Teil 1: ( mit Beisein vom Prof. Brand)
Die Körperuntersuchung habe ich genauso wie im Amboss durchgeführt (Augen, Schleimhäute, Hals, Abdomen, Lungen, Herz, Extremitäten). Keine orthopädische oder neurologische Untersuchung, da diese nichts mit dem Fall zu tun hatten. Blutdruck habe ich bds. gemessen.
Nach der Anamnese und KU versuchte ich, die Zeit auszunutzen und dem Patienten zu erklären, welche Verdachtsdiagnosen ich habe und wie es weitergeht. Trotzdem hatte ich 5 Minuten übrig.Ein wichtiger Tipp hier: Der Anamnesebogen, den ihr bekommt, ist detailliert, und die Anamnesebestandteile (aktuelle Anamnese, vegetative, Vor Ops, usw.) sind bereits darauf geschrieben. Es fehlt jedoch die NOXENANMNESE; vergesst nicht, danach extra zu fragen.
Man hat das Gefühl, dass der Bogen vollständig ist und alles schon drin steht, aber das ist nicht der Fall. Daher wird die Noxen-Anamnese oft vergessen.


Im 2. Teil bekommt ihr einen neuen Bogen mit 4 Seiten zum Ausfüllen, mit vielen Feldern aber ohne KU-Felder!! Ich habe nicht alles ausgefüllt, (wie z.B. die Prognose), und die KU mit der Anamnese zusammen geschrieben. Zusätzlich bekommt ihr einen Laborzettel und ihr kreuzt welche Laborwerte ihr haben wollt. Die Zeit ist gut ausreichend.


Teil 3: viel Stress!
Der 2. und 3. Prüfer haben viel gedrückt um bestimmte Antworten zu hören. Sie geben während der Prüfung den Eindruck dass man nicht richtig beantwortet und sahen immer unzufrieden aus.

Die haben sich nicht vorgestellt und direkt angefangen. Alle drei waren Männer.


Prüfer 1: (Prof. Brand, der beim 1. Teil war), ernst aber vernünftig. Bestimmt mehr als 20 Minuten!!
Bitte stellen Sie die Patienten vor. Wurde hier nach 1 Minute abgebrochen, und er begann mit seinen Fragen.
F: Was haben Sie für DD?
A: vd: Hypothyreose, dd: Obstruktive Schlafapnoe, Anämie, Depression.
F: Gut, dass Sie OSA auch genannt haben. Sie haben die SD-Sonografie während der Anamnese erwähnt, wie führt man sie durch? Was interessiert einen Arzt an der Sonografie der Schilddrüse?
A: Echogenität, Knoten, Raumforderungen, Durchblutung und Volumen.
Dann detaillierte Fragen zu jedem Punkt.
F: Was benötigen Sie im Labor um Anämie festzustellen, und bitte klären Sie, was jeder Parameter bedeutet.
F: Was benötige ich, um Eisenmangel festzustellen?
A: Ferritin, Eisen, Transferrinsättigung, TfR.
F: Was ist am zuverlässigsten? Und warum?
A: Transferrinsättigung, da Ferritin ein akutes Phasenprotein ist. Und kann falsch erhöht sein.
F: Was sind die Normbereiche für beide Parameter?
A: Ferritin 15-250, Transferrinsättigung 13-40%.
F: Nicht ganz, aber okay, nicht schlimm. Wenn ein Patient Eisenmangel hat, aber keine Anämie, werden Sie das auch behandeln?
A: Ja, klar!
F: warum?
A: Weil Eisenmangel selbst eine Krankheit ist und viele Komplikationen, darunter Anämie, verursachen kann.
F: Nennen Sie Beispiele.
A: Eingeschränkte Immunreaktion, Haarausfall, Demenz, Psychische Störungen.
F: Vielleicht gastrointestinale Krankheiten noch??
A: Ja, Dysphagie, beim Plummervinson-Syndrom.
F: Sehr gut, das wollte ich hören. Ab welcher Transferrinsättigung substituieren Sie Eisen bei einem Patienten ohne Anämie?
Das wusste ich aber nicht, dann sagte er 15%!!
F: Wie substituieren Sie Eisen?
A: Oral oder i.V.
F: Gibt es einen Unterschied oder ist es egal, wie man substituiert?
A: Nein, wir versuchen es zunächst oral, und wenn der Patient es nicht verträgt, können wir IV geben.
F: Und ist das sicherer?
A: Es ist zwar schneller, aber es gibt Nebenwirkungen, die lebensbedrohlich sein können, wie anaphylaktischer Schock.
F: gut! Wie gehen Sie weiter mit Eisenmangel?
A: Ätiologie suchen. Am häufigsten gastroenterale und bei Frauen gynäkologische Ursachen.
Ich würde meine Patientin fragen, ob sie Menorrhagien hat, und gleichzeitig FOB-Test machen.
F: Welche Typen von FOB-Testen gibt es?
A: Immunologisch und Hämocult.
F: Wie viele Tests machen Sie?
A: 3-mal für Hämocult, für iFOBT reicht es ein Test.
F: Und wenn es positiv auffällt?
A: Dann erstmal ÖGD und ggf. danach Koloskopie.
F: Gut, ich hätte das Gleiche gemacht.
Danach ein Sono-Bild
F: zeigen Sie die Strukturen von diesem Bild und beschreiben Sie, was Sie sehen.
A: Ich sehe ein Sono-Bild vom Oberbauch im Brerich Leberhilus, und ich sehe eine Choleducolithiasis mit Schallschatten, Erweiterung von DHC.
F: Können Sie die Strukturen nennen?
Der Abschnitt war ehrlich gesagt schwierig mit Gallenhals und A. Hepaticus und Porta, deswegen habe ich versucht, ihm zu zeigen, was man hier sehen kann, ohne das richtig mit dem Zeiger zu machen, und das war ihm ausreichend, und er war, Gott sei Dank, zufrieden.
Danach ein paar Fragen zu OSA, Diagnose, Ursache, Komplikationen, und Therapie.


Prüfer 2 (genau 20 Minuten): Chirurg, sehr ernst, immer mehr auffordernd, der stellte seine Fragen und schaut gleich danach auf seinen Laptop, als ob er dort die Antworten hätte und sie so hören möchte. Er wirkte dabei stets unzufrieden mit meinen Antworten.

F: Nennen Sie die gastroenteralen Differenzialdiagnosen für Appendizitis.
F: Nennen Sie jetzt die gynäkologischen Ursachen.
F: Was ist die gynäkologisch häufigste Ursache für einen Blanden Appendix mit Unterbauchschmerzen?
Ich habe die Frage nicht verstanden und ihn gebeten, sie zu klären. Dann sagte er: Wenn Sie einen Patienten mit hohem Verdacht auf Appendizitis haben und dann eine Laparotomie durchführen, was sehen Sie am häufigsten, wenn der Appendix intakt ist?
A: Vielleicht Endometriose?
F: Nein, man sieht eine Ovarialzyste, genauer gesagt eine Schokoladenzyste. Nennen Sie die Klassifikation von Appendizitis.
Ich konnte es auswendig (wie im Amboss) nicht und versuchte, es mit eigenen Worten zu beantworten. Obwohl ich alle Stadien genau und prägnant beschrieben habe (unkompliziert, plegmönös, usw.), war er nicht zufrieden, als er auf den Laptop schaute und er wollte es genau wie im Amboss hören!!
F: Was ist die häufigste Luxation?
A: Schulter.
F: Warum? Und was ist ein Schultergelenk für ein Gelenk?
A: Aufgrund hoher Instabilität, Laxität und großer Differenz zwischen Gelenkkugel und Gelenkpfanne.
F: Nicht ganz, aber okay. Was sind stabilisierende Strukturen für das Gelenk?
A: Ich nannte die Bänder und Muskeln im Schultergelenk, aber er war nicht zufrieden. Der wollte Manschetten Rotatoren hören.
Dann Ein Röntgenbild vom Schultergelenk
F: Was sehen Sie?
A: anteriore Schultergelenkluxation mit Abrissfraktur des Tuberculum Majus
F: Wie heißt diese Struktur? Hat er mit dem Zeiger gezeigt?
A: Processus coracoideus.
F: gut, Wie behandeln Sie die Verletzung?
A: Reposition von Schulterluxation mit Schrauben bzw. K-Drähten für Tuberkulum majus.
F: Welche Repositionsvarianten kennen Sie? Und welche werden heutzutage nicht mehr durchgeführt?
Ich nannte einige, dann unterbrach er mich (das war gut :)! denn ich konnte mich an die anderen nicht erinnern) und fragte, wie man eine Reposition nach Stimson und nach Milch durchführt.
Und ich habe es genau wie im Amboss beschrieben
F: Was ist eine Bypass-OP?
A: eine operative Umstellung, um eine blockierte Stelle in einem Blutgefäß oder Organ zu umgehen und den normalen Blutfluss wiederherzustellen.
F: nicht ganz! Welche Revaskularisationsmaßnahmen kennen Sie?
A: Ich nannte interventionelle und operative Maßnahmen mit Beispielen, und wollte mehr sagen aber seine Zeit war um!


Prüfer 3: Allgemeinmediziner, Ebenfalls sehr ernst und fordernd, man versteht seine Fragen nicht ganz und weiß nicht genau, was er hören möchte.
Immer, wenn ich nicht antworten konnte, sagte er: "Sie sind ein Mediziner, und das müssen Sie wissen!".
Das könnte vermutlich ein uns "bekannter Prüfer sein, dessen Fragen man meistens nicht verstehen kann und man nie weiß was er hören will.

Was ist ein Dulcolax? Wirkstoff? Wie wirkt es? Zu welcher Gruppe von Abführmitteln gehört Dulcolax? Dann fast alles über Bisacodyl.
Was ist die Pathophysiologie von Abführmittelsucht?
Viele Fragen konnte ich nicht beantworten, aber ich versuchte, so gut ich konnte, realistisch zu klären!

Dann Fragen zu Borreliose und Therapie.
Pharmakologie von Tetracyclinen. Wirkung, Ausscheidung, Interaktionen mit Medikamenten und Nahrungsmitteln sowie weitere vertiefte Fragen in Pharmakologie und Biologie! Wie z.B. an welchem Ribosom ist es aktiv? Ehrlich gesagt, ich war hier ganz enttäuscht, denn ich konnte viele Fragen in Pharmakologie nicht gut wir er will beantworten. Dann sagte er: Jetzt Themenwechsel, aber als Arzt müssen Sie das alles wissen!!!

Dann Strahlenschutzfragen.
Was ist eine effektive Dosis? Beta-Strahlungen, Bestandteile, Geschwindigkeit und Durchgängigkeit sowie Anwendungen in der Medizin?

Was ist das Heilberufsgesetz?
Ich wusste es nicht. Dann hat er mir gesagt: Wenn Sie mit der Prüfung fertig sind, gehen Sie runter und schauen Sie es unten am Eingang an. 🙂

Dann Fragen über das Transfusionsgesetz, Voraussetzung beim lebendem und verstorbenem Spender.


Lernplan:
Vorbereitung über 6 Monate mit etwa 4 Wochen frei im Jahr 2023, und zusätzlich 3 Wochen vor der Prüfung frei nehmen.
- Chirurgie und Innere Medizin vom Amboss M3
- Grobe Anatomie vom Amboss (besonders wichtig, da in letzter Zeit viele Chirurgen Anatomiefragen stellen)
- Rechtsmedizin vom Amboss (Grundlagen des ärztlichen Handelns), nicht alles, was übrig ist, bleibt übrig!
- EKG, Röntgen und Bildgebungen vom Amboss mit individuellen Fällen
- Pharmakologie von last minute Pharmakologie (empfehle es weiter sehr!!)
- Strahlenschutz von Mibeg-Lernmaterial (war ausreichend für mich)

Meine Empfehlungen:
- Wichtigste Empfehlung für alle, die noch keinen Termin haben: Überlegt gut oder sucht nach Alternativen. Es lohnt sich nicht, so viel Stress zu erleben.
Die Prüfung ist genau wie "Roulette" ist, selbst mit perfekter Vorbereitung, und deswegen habe ich meine Erfahrung ganz detailliert geschrieben.

- Nur im "vorklinischen Modus" lernen. Klar werden paar Fragen außerhalb dieses Modus gestellt, aber man spart viel Zeit beim Wiederholen (also "Qualität vor Quantität").
Für bestimmte Krankheiten kann detailliert gelernt werden, aber nicht alles.
- In der Prüfung immer ruhig bleiben! Versucht, auch wenn ihr die genaue Antwort nicht wisst, besonders bei Bildgebungen, realistisch zu argumentieren. Zeigt immer, dass ihr Kenntnisse habt.

Viel Erfolg wünsche ich Euch Allen!

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Bitte keine Fragen wie:
- Wo finde ich Prüfungsberichte ? (Auf der Seite im Suchfeld links)
- Welches Bundesland ist das beste für mich ? (Kann man nie sagen)
- Wie lange dauert es bis zur FSP oder KP ? (Die Terminvergabe und die Wartezeit verändert sich ständig und kann zwischen 3 und 12 Monaten liegen)



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    BVFS Sachverständiger Willhem Gerner

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