FSP Humanmedizin Münster April 2017
FSP Fachsprachprüfung Humanmedizin
Danke für einen Erfahrungsbericht einer FSP Humanmedizin
Anamnese
Herr Körner ist ein 61-jähriger Patient(187 cm, 94 Kg), der sich in der Notaufnahme wegen einer seit 3-4 Wochen bestehenden zunehmenden Konzentrationsstörung sowie ausgeprägten Müdigkeit vorstellte. Des Weiteren gab er an, dass der Nachtschlaf nicht erholsam sei. Seine Lebenspartnerin habe bemerkt, dass er nachts ständig schnarche, habe ca. 3-4 Mals pro Stunde Atempausen, dann wache er auf. Früh am Morgen sowie tagsüber habe er ausgeprägte Abgeschlagenheit mit imperativem Schlafdrang am Tag und Sekundenschlaf. Mehrfach habe er in den vergangenen Tagen Autounfälle nur mit Anstrengung vermeiden können. Er fühle sich nicht wohl, und habe dass Gefühl, dass sein Blutdruck immer hoch sei. Darüber hinaus sagte er, dass er neulich viel vergesse. Ferner klagte er über Kopfschmerzen, trocknen Mund, Nykturie, Appetitlosigkeit, sowie neu aufgetretene Belastungsdyspnö. Ähnliche Beschwerden habe er nie erlebt. Die vegetative Anamnese sei bis die o.g. Beschwerden unauffällig.
Pollenallergie sowie Laktoseintoleranz (Bauchschmerzen und Durchfall wegen Zuckermilchallergie) seien bekannt. Der Patient habe mit dem 20. Lebensjahr mit dem Rauchen angefangen, habe er immer 20 Zig täglich geraucht, aber seit 2 Jahren rauche er nur 10 Zig pro Tag. Er trinke 1 Flache Bier täglich. Drogenabhängigkeit wurde verneint.
An Vorerkrankungen seien eine arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus Typ II bekannt. Zudem leide er unter beidseitigen Kniegelenkarthrosen. Vor ein paar Jahren habe er während Grillen seinen linken Unterarm verbrennt, der vom Hausarzt mit Salbe behandelt worden sei. Vor 6 Jahren sei er allerdings wegen Steinbeinfisteln komplikationslos operiert worden sei.
Die Medikation bestand zuletzt aus Valsartan 80 mg 1X täglich (1-0-0) und Metformin 500 mg 2X täglich (1-0-1), sowie die Einnahme von Ibu 600 mg und Laxoperal 25 Tropfen bei Bedarf.
Der Patient sei verwitwet, lebe mit einer Lebenspartnerin, arbeite als Zahntechniker (angestellt).
Der Patient habe 3 gesunde Kinder, 2 Enkel. Ein Enkel leide an Mukoviszidose (chronische Lungenerkrankung).
Aufgrund der Symptomatik habe ich den Verdacht ein Schlafapnösyndrom. Alternativ kommen auch im Betracht Anämie, Tumor im Halsbereich mit Druckbeschwerden und psychische Erkrankungen.
Zur weiteren Abklärung möchte ich folgend machen/anmelden:
1. Körperliche Untersuchung.
2. Labor; BB, Nierenretentionswerte, BSG, TSH, HbA1c.
3. EKG
4. HNO Konsil
5. nächtliche Sauerstoffsättigung
6. Schlaflabor
7. ggf CT des Thorax und Hals
Die Diskussion war wie immer über die Anamnese, DD, und Behandlung.
Ich habe auch dem Patienten am Ende die Grunde, sowie Therapie- Plan, aufgeklärt.
(Man muss sagen, dass der Patient z.Z. kein Auto fahren darf).
Fachbegriffe
Glaukom, zervikal, dorsal, Hämoglobin, Demenz, Dekubitus, Temporal, Infusion, sublingual
Ich habe bestanden, aber muss ich sagen, dass die Prüfung sehr schwer ist, hat man die Chance zu bestehen, nur wenn man gut deutsch kann, vorbereitet sich sehr sehr gut, konzentriert und am Ende muss er dazu Glück mit dem Fall und Prüfern haben.
Meinung von BVFS Sachverständigen W. Gerner
FSP Fachsprachprüfung oder KP Kenntnisprüfung ?
Wo liegt denn da eigentlich noch ein Unterschied?
Es ist leider in einigen wenigen Bundesländern deutlich zu beobachten, dass Prüflinge durchfallen, weil Sie falsche Einschätzungen und Diagnosen abgeben. FSP werden dabei teilweise auf das Niveau einer Kenntnisprüfung gehoben.
Dabei ist eigentlich genau geregelt:
Wie läuft die Prüfung ab? Welche Anforderungen werden gestellt?
Die Fachsprachprüfung findet als Einzelprüfung statt. Die Bewertung erfolgt durch mindestens zwei Prüfer, von denen mindestens einer selber Arzt ist. Die Prüfung läuft folgendermaßen ab:
1. Simuliertes Arzt-Patienten-Gespräch
Dabei muss der Prüfling zeigen, dass er seinen Patienten inhaltlich ohne wesentliche Rückfragen versteht. Er muss sich insbesondere so spontan und so fließend verständigen können, dass er in der Lage ist, sorgfältig die Anamnese zu erheben, Patienten und deren Angehörige über erhobene Befunde sowie eine festgestellte Erkrankung zu informieren, die verschiedenen Aspekte des weiteren Verlaufs darzustellen und Vor- und Nachteile einer
geplanten Maßnahme sowie alternativer Behandlungsmöglichkeiten erklären zu können, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen.
Dauer: 20 Minuten
2. Dokumentation
In diesem Teil fasst der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen, medizinischrelevanten Informationen in einem Arztbericht zusammen.
Damit muss er nachweisen, dass er die deutsche Sprache auch schriftlich angemessen beherrscht, um Krankenunterlagen ordnungsgemäß führen und ärztliche Bescheinigungen ausstellen zu können.
Dauer: 20 Minuten
3. Arzt-Arzt-Gespräch
In diesem letzten Prüfungsteil gibt der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen Informationen an das ärztliche Mitglied des Prüfungsausschusses weiter. Anschließend werden dem Prüfling Fragen gestellt. Hier muss er zeigen, dass er sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen sowie Angehörigen anderer Berufe so klar und detailliert ausdrücken kann, dass bei Patientenvorstellungen sowie ärztlichen oder zahnärztlichen
Anordnungen und Weisungen Missverständnisse sowie hierauf berufende Fehldiagnosen, falsche Therapieentscheidungen und Therapiefehler ausgeschlossen sind.
Dauer: 20 Minuten
Das ärztliche Fachwissen wird in der Fachsprachprüfung nicht überprüft.
Der Sprachtest wurde erfolgreich abgelegt, wenn das Bewertungsgremium zu der Feststellung gelangt, dass der Antragsteller die o. g. Sprachanforderungen erfüllt.
(Quelle: http://www.nizza.niedersachsen.de/startseite/service/formulare-checklisten-150498.html)
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