Bericht über eine erfolgreich abgelegte FSP Fachsprachprüfung Medizin in München mit Fragen auf dem Niveau einer KP Kenntnisprüfung. Danke an den Doktor für die Details.
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Ich habe ein kleines Video zu Ihrer Information zusammengestellt und beschreibe Ihnen, wie Sie die aktuellen Ergebnisprotokolle und Berichte über FSP Fachsprachprüfungen und Kenntnisprüfungen von verschiedenen Prüfungsorten und Bundesländern finden. Dieses Archiv wird ständig ergänzt.
Sie finden das Video hier. Klicken Sie bitte auf https://youtu.be/Ewb-iIcKh-I
Über ein LIKE bei YOUTUBE würde ich mich sehr freuen. Danke
FSP Fachsprachprüfung Medizin bestanden
Danke an den Doktor für diesen Bericht einer erfolgreichen Fachsprachprüfung Humanmedizin in München.
Gratulation zur bestandenen Prüfung und danke für die Details.
Eine FSP kann beliebig oft wiederholt werden, wobei die Behörden oft frühestens nach 3 bzw. 6 Monaten einen neuen Termin geben.
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Protokoll einer erfolgreichen Fachsprachprüfung in München April 2018
Hallo Leute,
Am 16.04.2018 habe ich die FSP in München bestanden.
Zuerst muss man sich kurz vorstellen und dann geht es los.
Teil 1
Mein Fall war ein Unfall beim Inlinerskaten.
Der Patient fing sofort an, über die Schmerzen im Oberbauch zu klagen.
Ich musste sagen: “Entschuldigung, darf ich mir ganz kurz vorstellen?”.
Dann habe ich mir vorgestellt und ein paar allgemeine Fragen gestellt.
Name: Alexander Weiß
Alter: 34
Geburtsdatum: 19.04. 1983
186 cm, 78 kg
Beschwerden:
Linksseitige Oberbauchschmerzen, die im Verlauf in Intensität zugenommen hätten, bis 8 von 10 auf einer Schmerzskala.
Die Schmerzen würden in die linke Schulter ausstrahlen.
Blut im Urin
Ein Bauchumfangsanstieg und eine Prellmarke im linken Oberbauch.
Begleitsymptome:
Kaltschweißigkeit,
Blähungen,
Durchschlafstörung.
Der Patient habe beim Inlinerskaten einen Helm getragen.
Bewusstlos war er zu keiner Zeit.
Erbrechen sowie Übelkeit werden verneint.
Er sei gegen Tetanus geimpft
Vorerkrankungen/OP/Unfälle
Migräne seit 10 Jahren
Meningitis beim Zeckenbiss (FSME) mit 12 Jahren
Pfeiffer-Drüsenfieber (Mononukleose) mit 15 Jahren
Entzündung der linken Augenlider (Blepharitis) seit 1 Woche
Hörsturz mit 29 Jahren (Restitutio ad integrum)
Schlüsselbeinbruch (Klavikulafraktur) beim Fahrradfahren vor 7 Jahren
Medikamente
Eisen Tabletten (er sei Veganer)
Espumizan (gegen Meteorismus)
ASS Coffein (gegen Migräne und aufgrund der aktuellen Beschwerden)
Cortisolsalbe
Allergien
Amoxicillin (rote Flecken – Exanthem, Juckreiz)
Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz)
Noxen
Der Patient rauche seit 7 Jahren nicht mehr (er hat gesagt «seit der Schwangerschaft meiner Ehefrau»),
aber früher habe er seit seinem 16.Lj ca.12- 15 Zigaretten pro Tag geraucht.
Er trinke abends ein Glass Wein.
Drogenkonsum wird verneint.
Familienanamnese
Vater – Tracheostoma nach der OP wegen eines Kopfkehlkarzinoms (Larinxkarzinom) mit 67Jahren
Mutter - …. (ich habe vergessen)
Zwillingsbruder – schweres Asthma bronchialis
Sozialanamnese
Der Patient arbeite als Schaffner bei der Bundesbahn
Er wohne mit seiner Partnerin in einer Wohnung und habe eine Tochter, die die Brillen träge und schlecht sehe ( Kurzsichtigkeit)
Fragen am Ende des ersten Teil
1. Soll ich im Krankenhaus bleiben?
2. Was werden Sie machen?
3. Ist es gefärlich?
4. Was is eine Sonographie des Abdomens?
5. Sie haben gesagt, dass einen Gel angebracht wird. Wofür braucht man ihn?
6. Was ist eine CT? Unterschied zwischen CT und Sono?
7. Was ist eine Röntgenuntersuchung
Es gab noch ein paar Fragen bis die Zeit schon vorbei war.
Der Patient zweimal gesagt, dass ich habe ihn beruhigt und er nichts dagegen hat, im Krankenhaus zu bleiben.
Ich war überrascht, dass er das sagte an seiner Stelle würde ich nach einer solchen Erklärung sofort aus dem Krankenhaus weggelaufen
Teil 2
Ich habe den Arztbrief am Laptop geschrieben.
Natürlich habe ich nicht geschafft, den ganzen Brief zu schreiben, weil es zu viele Informationen gab.
Ich glaube, es ist nicht wichtig, weil man alles im dritten Teil erzählen kann.
Ich habe nur ein paar “schöne Sätze“ gesagt und dann hat der Arzt mir unterbrochen und fing an, die Fragen zu stellen.
Alles, was der Patient im ersten Teil erwähnt habe, wurde ausführlich gefragt.
Ich konnte nicht genau den Unfallhergang beschreiben, deshalb habe ich gesagt: “Herr Weiß sei beim Inlinerskaten mit dem Fahrradräder collodiert und auf den Pfosten mit dem Oberbauch geprellt.
Ich bin mir nicht sicher, dass ich das richtig verstanden habe, weil ich kenne dieses Wort „Pfosten“ (?) nicht“.
Sie haben gesagt, dass ich alles richtig verstanden habe und haben mir dieses Wort erklärt.
Außer den Änamnesefragen, wurden viele anderen Fragen gestellt.
1. Was werden Sie sofort machen?
Zwei großlümige Zugänge anlegen,
Blut abnehmen,
Infusionstherapie usw.
2. Welche Laborparameter?
Hb, Hkt, Blutgruppe, Kreuzblut usw. . Blutkonserven bereitstellen
3. Was kann außer der Milzruptur zur inneren Blutung führen?
4. Welche operative Behandlung?
Wenn es eine Verletzung des Hilus – Splenektomie
Wenn es eine Milzruptur ohne Verletzung des Hilus – organhaltige Behandlung,Teilresektion
5. Kann man ohne Milz leben?
Natürlich. Dann habe ich über eine engmaschige Kontrolle von Thrombozyten in den ersten Tagen sowie über die Impfung gegen Pneumokokken und Antiobioseprophylaxe erzählt
6. Bei welcher Erkrankung bzw. Anämie wird Splenektomie durchgefürt werden?
Ich habe Minkowski-Schoffar Anämie geantwortet, aber der Prüfer meinte eine Sichelzellanämie
7. In der Vorgeschichte des Patienten findet sich eine Mononukleose.
Welche Erkrankung ist noch durch einen Epstein Barr Virus ausgelöst?
Burkitt Lymphom (ich habe diese Frage nicht geantwortet)
Es gab noch andere Fragen, aber leider konnte ich nicht alle Fragen merken.
Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg!
Meinung von BVFS Sachverständigen W. Gerner
FSP Fachsprachprüfung oder KP Kenntnisprüfung
Wo liegt denn da eigentlich noch ein Unterschied?
Es ist leider in einigen wenigen Bundesländern deutlich zu beobachten, dass Prüflinge bei Fachsprachprüfungen durchfallen, weil Sie falsche Einschätzungen und Diagnosen abgeben. FSP werden dabei teilweise auf das Niveau einer Kenntnisprüfung gehoben.
Dabei ist eigentlich genau geregelt:
Wie läuft die Prüfung ab? Welche Anforderungen werden gestellt?
Die Fachsprachprüfung findet als Einzelprüfung statt. Die Bewertung erfolgt durch mindestens zwei Prüfer, von denen mindestens einer selber Arzt ist. Die Prüfung läuft folgendermaßen ab:
1. Simuliertes Arzt-Patienten-Gespräch
Dabei muss der Prüfling zeigen, dass er seinen Patienten inhaltlich ohne wesentliche Rückfragen versteht. Er muss sich insbesondere so spontan und so fließend verständigen können, dass er in der Lage ist, sorgfältig die Anamnese zu erheben, Patienten und deren Angehörige über erhobene Befunde sowie eine festgestellte Erkrankung zu informieren, die verschiedenen Aspekte des weiteren Verlaufs darzustellen und Vor- und Nachteile einer
geplanten Maßnahme sowie alternativer Behandlungsmöglichkeiten erklären zu können, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen.
Dauer: 20 Minuten
2. Dokumentation
In diesem Teil fasst der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen, medizinischrelevanten Informationen in einem Arztbericht zusammen.
Damit muss er nachweisen, dass er die deutsche Sprache auch schriftlich angemessen beherrscht, um Krankenunterlagen ordnungsgemäß führen und ärztliche Bescheinigungen ausstellen zu können.
Dauer: 20 Minuten
3. Arzt-Arzt-Gespräch
In diesem letzten Prüfungsteil gibt der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen Informationen an das ärztliche Mitglied des Prüfungsausschusses weiter. Anschließend werden dem Prüfling Fragen gestellt. Hier muss er zeigen, dass er sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen sowie Angehörigen anderer Berufe so klar und detailliert ausdrücken kann, dass bei Patientenvorstellungen sowie ärztlichen oder zahnärztlichen
Anordnungen und Weisungen Missverständnisse sowie hierauf berufende Fehldiagnosen, falsche Therapieentscheidungen und Therapiefehler ausgeschlossen sind.
Dauer: 20 Minuten
Das ärztliche Fachwissen wird in der Fachsprachprüfung nicht überprüft.
Der Sprachtest wurde erfolgreich abgelegt, wenn das Bewertungsgremium zu der Feststellung gelangt, dass der Antragsteller die o. g. Sprachanforderungen erfüllt.
(Quelle: http://www.nizza.niedersachsen.de/startseite/service/formulare-checklisten-150498.html)
Keiner will über eine nicht bestandene (erfolglose) Prüfung berichten
Es wird immer heftig mit mir diskutiert, insbesondere, wenn ich ab und zu über negative Erfahrungen bei den Kenntnisprüfungen berichte.
Liebe Ärzte und Zahnärzte,
ich staune immer wieder über die Diskrepanz (die deutlichen Unterschiede) zwischen den Facebook Einträgen über bestandene Kenntnis- und Fachsprachprüfungen und den bei mir eingehenden eMails und Telefonaten, die teilweise über "sehr problematische Prüfungen mit hoher Durchfallquote" berichten.
Etwas scheint hier nach meiner Erfahrung und Meinung etwas nicht zu stimmen und ich habe etwas in der Tiefe recherchiert (nachgeforscht).
Es zeichnet sich dabei deutlich ab, dass anscheinend nur Prüflinge, die die Prüfung bestanden haben sehr gerne und ausführlich über ihre Prüfungen berichten.
Ärzte und Zahnärzte, die die Prüfung nicht bestanden haben vermeiden dieses, weil es ja eventuell zu einer Verschlechterung für die Wiederholungsprüfung führen könnte. Einer der Prüfer könnte ja davon erfahren. Hinzu kommt, dass man völlig nachvollziehbar anscheinend nur ungern zugibt, dass man eine Prüfung nicht bestanden hat.
Dadurch entsteht oft der täuschende Eindruck, dass die Prüfungen sehr leicht zu absolvieren sind und nur wenige durchfallen.
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