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KP Medizin Bad Nauheim Hessen 22.7.2020

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KP Medizin bestanden

Danke an den Doktor für diesen ungwöhnlich detaillierten Bericht und die gemachte Arbeit und Glückwunsch zur Prüfung. Am 22.07.2020 hatte ich die Kenntnisprüfung (KP) in Hessen und bestanden. Die Prüfung ist zwar nicht schwer, man braucht aber mindestens 1 Jahr Vorbereitung (v.a. für Innere Medizin und Chirurgie).

Prüfungskommission
Vorsitz: Frau PD Dr. med. K. Neubauer-Saile (Innere Medizin)
Prüfer: Herr PD Dr. med. A. Schmidt-Matthiesen (Chirurgie)
Prüferin: Frau K. Fitzler (Allgemeinmedizin)

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Erfahrungen Kenntnisprüfung Humanmedizin


Liebe Kollegen,

am 22.07.2020 hatte ich die Kenntnisprüfung (KP) in Hessen und bestanden. Die Prüfung ist zwar nicht schwer, man braucht aber mindestens 1 Jahr Vorbereitung (v.a. für Innere Medizin und Chirurgie).

Prüfungskommission

Vorsitz: Frau PD Dr. med. K. Neubauer-Saile (Innere Medizin)
Prüfer: Herr PD Dr. med. A. Schmidt-Matthiesen (Chirurgie)
Prüferin: Frau K. Fitzler (Allgemeinmedizin)

 


Hier werde ich versuchen, einen ausführlichen Bericht über meine Prüfung zu schreiben. Die Fälle sind alle im Kontext einer hausärztlichen Praxis. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern sind die Prüfungen in Hessen mit Simulationspatienten. Dies Mal fand die Prüfung in der Landesärztekammer in Bad Nauheim (Marburg fällt derzeit wegen Corona aus) statt und die Prüfungskommission war in dem gleichen Raum, wo alles geschah.

KLINISCHER FALL (Dauer: 20 Minuten)

Anamnese:

Herr W., ein 74-jähriger pensionierter Mann, kam zu der Praxis ohne Begleitung, da er seit 2 Tagen starke Schmerzen im Unterbauch links hatte. Der Patient gab an, diese Beschwerden schon in der Vergangenheit (ca. 2 Monaten) gehabt zu haben. Allerdings waren die Schmerzen mild und deshalb habe er nicht die Ordination damals besucht. Die Schmerzenqualität war, wie folgt: starke (7/10), kolikartige Beschwerden, die sich in der linken Leiste ausstrahlen. Als begleitetes Symptom dieser Beschwerden äußerte der Patient, seit 2 Tagen an Obstipation gelitten zu haben.

Als die Beschwerden anfingen, habe die Frau des Patienten mittels eines elektronischen Ohrthermometers Temperatur gemessen (38.5°C).

Weitere gastrointestinalen Symptomen (z.B. Erbrechen, Übelkeit, Diarrhö, etc. p.p.) wurden von diesem Patienten verneint.

 

Allergien: keine Allergien vorhanden.

Vegetative Anamnese: außerhalb der Obstipation hatte der Patient keine Unregelmäßigkeiten bezüglich der vegetativen Anamnese genannt.

Soziale Anamnese: Pensioniert seit ca. 10 Jahren. Verheiratet mit 2 Kindern.

Medikamente und vorherige Eingriffe: Der Patient nimmt Tamsulosin wegen einer benignen Prostatahyperplasie ein. Weiterhin wurde der Patient vor ca. 20 Jahren operiert („Gallensteine-OP“).

Ernährung und Sport: Der Patient ernährt sich prinzipiell mit Ballaststoff und Bioprodukte. Ab und zu esse der Patient etwas Fettiges, wie z.B. Wurst und Schweinfleisch. Der Patient bewege sich mit dem Fahrrad fast jeden Tag.

Stimmung: Wegen der aktuellen Krankheit ist der Patient aufgeregt und nervös. Ansonsten sei die Stimmung bei ihm nie ein Problem.


Körperliche Untersuchung

  • RR links = 120/70; RR rechts = 120/70. HF = 74/min.
  • Herz: Herztöne rein und rhythmisch. Keine Herzgeräusche.
  • : Vesikuläre Atemgeräusche. Keine RG.
  • Abdomen:
    • Inspektion: distendiertes Abdomen, mit Rektusdiastase und Telangiektasien im Oberbauch (das gehörte nicht zu dem Fall, trotzdem habe ich es beschrieben).
    • Auskultation: regelrechte Darmgeräusche.
    • Palpation: Schmerzhaft im Unterbauch links. Beim Anheben der Beine war auch schmerzhaft. Die restliche Palpationsuntersuchung war unauffällig.
    • Perkussion: Schmerzhaft im Unterbauch links. Die restliche Perkussionsuntersuchung war ohne pathologischen Befund.

Laboruntersuchung (dies wurde mir gleich gegeben): CRP = 32 mg/dL, Leukozyten = 12000, Ferritin und U-Stix: unauffällig.


Diagnose

  • a. Divertikulitis
  • DD: Leistenhernie, Kolonkarzinom (ferne Diagnose, aber möglich), HWI (fast ausgeschlossen), Nierensteine (fast ausgeschlossen).

Planung: Überweisung zu der Chirurgie für weitere Untersuchungen. Nötig ist in diesem Fall einen abdominalen Ultraschall und/oder einer CT-Untersuchung. Um mögliche abwendbare gefährliche Verläufe zu vermeiden (d.h. mechanische Ileus oder Perforation), sollte den Patienten überweist werden.

Sowohl die Planung als auch die Diagnose habe ich zu dem Patienten geklärt. Weiterhin habe ich ausführlich in dem Brief geschrieben, warum ich an Divertikulitis dachte (also was gibt es für und gegen). Genauso habe ich mit den Differentialdiagnosen gemacht.


SCHRIFTLICHER TEIL (30 Minuten)

Hier habe ich nicht so lange gebraucht. Die Mitarbeiterin der LÄKH war sehr nett zu mir. Sie gab mir ein Zettel mit allen wichtigen Teilen, wie ein Musterbrief. Den Brief sollte binnen 30 Minuten ausgefüllt werden. Alle die erfasste Information muss in dem Brief sein. Was nicht gemacht wurde, muss nicht beschrieben sein. Es kann nachteilig sein, wenn man etwas schreibt, was nicht gemacht wurde.

Am Ende habe ich nicht so viel Zeit für den Brief investiert. Ich war innerhalb 20 Minuten fertig. Was mir geholfen hat, ist im Voraus zu denken und nicht gleichzeitig denken und schreiben. Man ist aufgrund der Prüfung genervt und deshalb hilft eine klare Struktur vor der Prüfung zu haben statt alles grammatikalisch und strukturell anzupassen.


MÜNDLICHE PRÜFUNG (60 Minuten)

In meinem Fall bestand der Prüfungsstoff aus 3 Fächer:
Innere Medizin, Chirurgie und Allgemeinmedizin.

Chirurgie (Dr. Schmidt-Matthiesen)

  • Welche Krankheiten des Dickdarmes kennen Sie, die man operieren kann?

Da habe ich ganz einfach geantwortet: Divertikulitis, Appendizitis, Kolonkarzinom, Colitis Ulcerosa und Sigmavolvulus.

  • Was ist Sigmavolvulus? Warum kennen Sie diese Krankheit?

Naja, ich habe Sigmavolvulus genannt, da ich diese Krankheit häufig in meiner Heimat gesehen habe (Südamerika). Als PJ haben wir viele Patienten mit Volvulus behandelt und ich habe sogar 2 OPs gesehen. Warum diese Krankheit häufig bei solchen Patienten aus den Anden passiert, ist noch nicht ganz geklärt.

  • Was vermuten Sie? Warum entsteht diese Krankheit in solchen Menschen?

Ich habe vor 2 Wochen einen Artikel gelesen, dass es mit chronischem Sauerstoffmangel vergesellschaftet ist. Das Ding ist, wie folgt: weniger Sauerstoff ruft eine hohe anabolische Metabolismusrate im Darm. Dies wird sich mit den Jahren in eine chronische Vergrößerung des Lumens entwickelt. Sigma ist teilweise frei im Bauchhole. Wenn das Sigma ein großes Lumen hat und beweglich ist, besteht das Risiko, sich zu verdrehen. Aber wie gesagt, dass ist nur eine Theorie.

  • Ich habe noch eine Frage für Sie. Diesmal geht es um Colitis Ulcerosa. Welche OP-Verfahren wird es in dem Fall einer Colitis ulcerosa durchgeführt?

Im Fall einer Colitis Ulcerosa wird eine Proktokolektomie mit J-Pouch-Anastomose. Das ganze Dickdarm wird komplett entfernt. Anschließend wird das Dünndarm mit dem After anastomosiert. Die Anastomose wird mit eine J-Pouch-Technik gemacht.

  • Wann wird dieser Eingriff durchgeführt?

Nun, dieser Eingriff wird im Fall Rezidive trotz medizinischer Behandlung durchgeführt. Dies wird auch gemacht, wenn bei einem Patienten mittels einer Koloskopie festgestellt wurde, dass karzinomartige Läsionen im Dickdarm vorhanden sind. Dies ist so, weil in dieser Krankheit das Karzinomrisiko hoch ist. 

  • Welche Komplikationen gibt es nach der Operation bei Patienten mit Colitis Ulcerosa?

In diesem Fall gibt es zwei Komplikationen (es gibt bestimmt mehrere Komplikationen. Ich habe nur 2 genannt und war es vollkommend ok). Erstens, dass der Patient Wasser und Elektrolyte verliert, da er kein Dickdarm hat. Das Dickdarm ist dafür zuständig, das Wasser und manche Elektrolyte zu resorbieren. Zweitens, dass der Patient nicht kontinent wird.

  • Was? Aber Sie haben schon gesagt, dass der After bleibt. Wieso wird er nicht mehr kontinent?

Nein, so meinte ich nicht. Ich meinte, dass der Patient zu Durchfällen neigt. Die Stuhlkonsistenz wird nicht mehr, wie vorher und das bringt tatsächlich Probleme.

  • Wie zum Beispiel...?

Dass der Patient nicht mehr mit dem Eingriff zufrieden ist und deshalb sollte in solchen Patienten eine permanente Ileostomie in Betracht ziehen. Für solchen chirurgischen Eingriffe sollte nicht nur das körperliche Zufrieden des Patienten, sondern auch das seelische Zufrieden des Patienten. Wenn das unangenehm ist, dann sollte andere Möglichkeiten für den Patienten geben.

  • Das ist völlig in Ordnung und richtig. Sagen Sie mir, was verstehen Sie bei dem Begriff Hemikolektomie links?

Hemikolektomie links bedeutet die Entfernung von dem Mastdarm, Sigma, Colon descendens und Teil des Colon transversums. After bleibt.

  • Sehr gut. Dann wechseln wir von Fachbereich. Was verstehen Sie bei dem Begriff Kompartmentsyndrom?

Kompartmentsyndrom ist eine akute Krankheit, die oft bei Frakturen passiert. Das Syndrom ist häufig bei einer engen Muskelloge. Zum Bespiel: das Tibialis-anterior-Muskelloge. Aber, wie kommt das Syndrom zustande? Nun, es gibt eine Fraktur. Danach wird die Fraktur korrigiert und behandelt. Nach der Behandlung gibt es Blutung und Ödeme. Bei nicht engen Muskelräume ist dies nicht ein Problem. Aber bei einer engen Muskelloge gibt es kein Raum mehr. Es gibt eine Kompression von dem Gefäß und Flüssigkeit kommt nach extravasal. Dies trägt zu der Verschlimmerung der Krankheit bei. Weiterhin entsteht hier ein Circulus viciosus (Teufelkreis). Mehr Ödem und enger Platz.

  • Wie bestätige ich klinisch die Verdachtsdiagnose vom Kompartmentsyndrom?

Durch die Überprüfung von Durchblutung, Motorik und Sensibilität, also DMS. Immer wichtig bei solchen Sachen. Da teste ich die Funktion des Nervus tibialis anterior und die Dermatome (also zwischen ersten Zeh und zweiten Zeh). Der Puls muss auch getestet werden, d.h. Arteria dorsalis pedis finden und tasten.

  • Was ist die Funktion von Nervus tibialis anterior?

Das Anheben von dem ersten Zeh (Musculus flexor hallucis longus).

  • Welche Komplikation gibt es bei dem Kompartmentsyndrom?

(da hatte ich ein Durcheinander, wahrscheinlich, weil ich aufgeregt war). Mmm...

  • Ich gebe Ihnen eine Spur. Im Kompartmentsyndrom gibt es Muskelnekrose, also...

Aha! Ok, Muskelnekrose = Erhöhung von Myoglobin = Erhöhte Wahrscheinlichkeit von einer Verstopfung der Tubuli renali = Crush-Niere-Syndrom mit akutem Nierenversagen.

Der Prüfer war echt zufrieden damit.
Er war angenehm und nett. Der Prüfer merkte, dass ich gelernt habe und deshalb wollte er mich nicht durchfallen lassen, sondern mehr mich unterstützen und das fand ich sehr cool.


Allgemeinmedizin (Fr. Fitzler)

Sie kam zu mir mit einem Rechner (Laptop).

  • Also, ich habe jetzt für Sie ein paar Bilder mitgebracht. Sie sind aus meiner Praxis.
    • Ödem und DD:
      • Erstes Bild: Patient mit Varikose (chronische venöse Insuffizienz)
        • Wie wird die Varikose behandelt?
        • Welche medikamentöse und nicht-medikamentöse Optionen gibt es für diese Krankheit?
      • Zweites Bild: Patient mit Herzinsuffizienz
        • Warum die geschwollenen Beine bei solchen Patienten braun sind (das wusste ich nicht so ganz)? => Lagerung von Hämosiderin.
        • Welche Ödeme kennen Sie?
          • Lymphödeme
          • Myxödeme
          • Angioödeme
          • Überwässerung.
        • Drittes Bild: Patient mit Phlebothrombose (am Anfang habe ich gedacht, dass der Patient gestochen wurde und deshalb war das Bein geschwollen. Ich habe mich geirrt aber es war nicht schlimm!)
          • Welche klinischen Zeichen gibt es für Phlebothrombose? Mayr, Payr und Homans.
          • Wissen Sie etwas über die Wells-Score? Ja. Wahrscheinlichkeit für eine Phlebothrombose.
          • Ich finde, dass die Wells-Score nicht so gut ist. Was fehlt zu diesem Score? Weibliches Geschlecht, Östrogeneinnahme und Rauchen.
        • Viertes Bild: Patientin mit Bullae im Hallux und Digitus pedis II. Primare Effloresenz. Mehr wusste ich nicht. Am Ende hatte die Prüferin zu mir gesagt, dass der Kompressionsverband nicht richtig eingestellt war. Das rief eine Schwellung hervor und deshalb waren beide Bullae da. Am Anfang habe ich Impetigo Contagiosa gesagt, aber dann habe ich mich selber mithilfe von der Dermatologie geholfen (also Wundbeschreibung von der Impetigo vs. Bullae).
        • Fünftes Bild: Lymphangitis. Ein 47-jähriger Mann wurde von einer Wespe gestochen. Die Wunde hat zwei oder drei Tagen. Es war rot und mit einer sekundären Effloreszenz (Kruste). Was ich gar nicht gesehen habe, ist eine rote Linie außerhalb der Wunde. Die Prüferin war sehr nett und sagte mir: „Sehen Sie bitte richtig“. Am Ende habe ich kapiert, worauf sie hinausgehen wollte.
          • Wie behandeln Sie dieser Krankheit? Penicilin V.
          • Was ist eine Komplikation dieses Bild? Sepsis und Schock (Am Anfang habe ich Glomerulonephritis gesagt. Sie sagte, dass ich nicht so kompliziert denken muss. Sie hatte Recht).
          • Wieso? Die Lymphgefäße drainieren in dem Ductus thoracicus und deshalb kann Sepsis vorkommen.
          • Eigentlich nicht Ductus thoracicus sondern Venenwinkel, aber ok.
        • Sechstes Bild: Herpes Zoster.
          • Das war ein klassiches Bild von Herpes Zoster in dem Brustkorb (wie in den Büchern, ehrlich). Da habe ich die Ätiologie, Symptome, Therapie und mögliche Komplikationen gesagt. Es war sehr anstrengend, da ich wenige Minute hatte, um alles gut zu erklären.

Die Prüferin war sehr nett zu mir. Eigentlich war keine Frage-Antwort-Situation, sondern mehr eine angenehme Unterhaltung. Es gab keine Probleme beim Antworten, meine Meinung nach. Sie wollte mich nicht durchfallen lassen, sondern mehr helfen und unterstützen.


Innere Medizin (Dr. Neubauer-Saile)

  • Eine 80-jährige Frau kommt zu Ihnen mit ihrer Tochter. Die Frau hat Fieber und Bewusstseinstrübung. Welche Ursachen kennen Sie von Fieber? Wo sollten Sie suchen?
    • ZNS
      • Meningitis und Enzephalitis.
      • Erreger? Bakterien, Pilze und Tuberkulose.
      • Wie unterscheide ich die Ätiologien? Liquorpunktion.
      • Was sehe ich in der Liquorpunktion eines Patienten mit Tuberkulose? Lymphozytose.
      • Wann sehe ich Glukose im Liquorpunktion? Bakterielle Meningitis.
      • Welche Zeichen gibt es bei Meningitiden? Kernig, Brudzinski und Lasegue.
    • Harntrakt
      • Unterschied zwischen komplizierte und unkomplizierte HWI.
      • In welcher Gruppe ist HWI häufig? Frauen.
      • Wann sollte man eine asymptomatische Bakterurie behandeln? In der Schwangerschaft.
    • Lungen
        • Unterschied zwischen atypische und typische Pneumonie.
        • Wie mache ich die Diagnose?
        • Was bedeutet CRB-65?
        • Wann sollte ich der Patient stationär behandeln? Bei welcher CRB-65?
        • Welche Antibiotika kennen Sie, die für Pneumonie wirksam sind? Also für ambulante erworbene Pneumonie.
        • Was machen Sie mit einem Patienten mit Immunsuppresion und Pneumonie? Da habe ich über HIV gesprochen als Beispiel. Dann habe ich Histoplasma capsulatum, Toxoplasma gondii und Pneumocystis jirovecii (ich habe vorher mit HIV-Patienten gearbeitet, deshalb erzähle ich von solchen Sachen).
        • Therapie bei HIV-Patienten mit Pneumonie: Kausal, je nach Erreger. Bei Pilzen: Amphotericin B oder Azolen. Toxoplasma gondii mit Cotrimoxazol oder Pirimetamin.
      • HNO (Ohren): Ich habe das als Fieberursache genannt. Wir haben nicht darüber nicht gesprochen.
      • Knochen: genauso wie bei Ohren.
      • Magen-Darm-Trakt:
        • Welche Keime können Fieber auslösen, die auch eine akute Gastroenteritis hervorrufen können?
          • Lebensmittelvergiftung: S. aureus, B. cereus und C. perfingens.
          • Toxi-infektionen: E.coli, V. cholerae, Shigella.
          • Infektionen: Amöbiasis, Salmonellose, Typhus.
        • (Dann hatte die Prüferin zu mir gesagt: Sie denken viel zu kompliziert! Aber gut) Wie machen Sie die Diagnose? Stuhlkultur oder Laboruntersuchung.
        • Was ist häufig in Deutschland? Infektion mit Clostridium spp (Lebensmittelvergiftung und Überdosierung von Antibiotika).
      • Herz:
        • Endokarditis: es war ganz schnell.
          • Welche Zeichen sehen Sie bei der Hautinspektion und Augenuntersuchung? Janeway, Roth und Osler.
          • Kriterien für Endokarditis: Duke (nur nennen nicht ausführlich sagen).
          • Diagnose: 2 Blutkulturen und Herz-Echo.
          • Welche Herz-Echoverfahren kennen Sie? Transthorakale Echografie und Transösophagische Echografie.
          • Was ist besser? Transösophagische Echografie.
          • Welche Klappen sind von dieser Krankheit getroffen? Mitral- und Aortenklappe. Mitral- und Aortenklappeninsuffizienz.
        • Gallenblase
          • Hier habe ich eine lustige Geschichte. Es fiel 5 Minuten, um die Prüfung zu beenden. Ich war voll aufgeregt. Dann kam die Prüferin und sagte, ok Sie verlassen nicht dieses Raum, wenn Sie nicht eine letzte Organe nennen, wo Fieber möglich ist. Ich war total kapput. Der Chirurger sagte: und es gibt noch Fragen, bis Sie bestehen. Sie verlassen diesen Raum nicht (gelacht). Ah! Und dann haben wir teilweise gespielt.
          • Ich: Pankreas?
          • P: Nein, aber Sie sind ganz in der Nähe.
          • Ich: Milz?
          • P: Nein, kommen Sie zurück bitte! (lächelnd).
          • Ich: Leber.
          • P: Sie sind fast da!!!
          • Ich: Abszess?
          • Alle die Prüfer: NEIN! Und danach haben sie gelacht.
          • P: Aber, stimmt es ist auch eine Fieber-Ursache. Weiter so!
          • Ich: Gallenblase!
          • P: ganz genau!
          • Dann habe sie gefragt:
            • Was sehen Sie in einer Cholezystitis? (also Diagnostik).
              • Ich: Echografie = Drei-Schichten-Zeichen, Vergrößerung der Gallenblase, und dann... Steine.
              • Prüferin: Ok. Steine. Wie heißt die Krankheit, die mit Fieber und Ikterus einhergeht?
              • Ich: Cholangitis. Da sehen wir das Charcot-Trias.
              • Prüferin: Und was ist das?
              • Ich: Fieber + Ikterus + Oberbauchschmerzen.
              • Prüferin: Und wenn ich nur Fieber und Ikterus hätte?
              • Ich: dann denke ich an Malaria, Gelbfieber oder irgendwelche Tropenkrankheit.
              • Prüferin: Ja, nochmals Sie denken ganz kompliziert (gelacht).
              • Ich: ok. Hepatitis?
              • Prüferin: Ok, wir ändern von Frage. Was wäre, wenn ich Ikterus ohne Schmerzen hätte?
              • Ich: Puh. Dann würde ich an Pankreaskarzinom oder Cholangiokarzinom denken.
              • Prüferin: sehr richtig!
            • Fieber unklarer Genese (Als ich das sagte, habe sie gelacht). Da haben wir nichts gesprochen, nur habe ich genannt.

 

Am Ende war ich richtig fertig. Ich habe weniger Minuten gewartet, bis mir mitgeteilt wurde, dass ich bestanden habe! Die Prüfer haben mich gefragt, welche Planung habe ich für die Zukunft. Am Ende wurde ich gratuliert und das war’s.


Empfehlungen:

  1. Die Prüfung ist nicht schwierig. Ich denke jedoch nicht, dass es unterschätzt werden sollte. Ich denke auch nicht, dass ihr die Geduld bis zur Verzweiflung für die Prüfung verlieren solltet. Ihr müsst ruhig lernen und euch die Zeit nehmen, um zu lernen. Ich habe 1 Jahr gebraucht, um die drei Kurse zu studieren. Ich wiederholte die Informationen mehr als dreimal, bis ich den Punkt erreicht hatte, von Krankheiten und Pathophysiologie zu träumen. In der Tat wird das Ziel erreicht, wenn man eine genaue und effektive Lernmethode mit einer umsichtigen Zeit hat (zum Beispiel 1 Jahr).
  2. Lernt nicht nur die Protokolle. Viele Leute schreiben Dinge, die wahr sind. Andere Leute schreiben Dinge, die nicht wahr sind. Es ist besser, zuerst die Fächer zu lernen und ganz am Ende die Protokolle zu lesen (2 oder 3 Wochen vor der Prüfung). Versucht die Fragen der Prüfer von alten Protokollen mit Ihrem Wissen zu beantworten. Aber macht dies alles am Ende, nicht am Anfang eures Studienplans.
  3. Seid nicht mit schlechten Ratschlägen oder Kommentaren gefüllt. Viele Leute sagen, dass die Prüfung unmöglich ist oder dass die Kommissionen unmögliche Dinge verlangen. Dass die Prüfung unmöglich ist, ist nicht ganz richtig. Es gibt Fragen, die relativ einfach zu beantworten sind und keine übermenschlichen Anstrengungen erfordern. Auch dies wird nur erreicht, wenn ihr lernt. Auch wenn selbstverständlich ist, wird diese Prüfung bestanden, wenn ihr lernt.
  4. Es wäre sehr gut, wenn ihr Praktika, Hospitationen bzw. Kursen absolvieren könnt. Ich empfehle euch, sich der Untersuchung von Patienten, dem Kontakt mit Patienten, dem Schreiben von Briefen und der Durchführung des Krankenhausplans zu widmen. Mit anderen Worten, wie ein PJ-ler zu arbeiten. Ihr sollt gut in den sog. „Clinical Rounds“ und auch mit Patienten involviert sein. Wenn nicht, dann ist es nutzlos.
  5. Übt die Sprache gut. Mein simulierter Patient sprach hessischer Dialekt. Am Anfang war es total schwierig zu verstehen. Aber am Ende ging es ganz gut. Versucht nicht, alles zu übersetzen, was ihr wisst, sondern versteht die Sprache gut. Versucht Deutsch zu sprechen, und versucht nicht, die Informationen ins Englische oder eure Muttersprache zu übersetzen. Das hilft überhaupt nicht. Vielmehr schafft es mehr Probleme und gibt viel mehr Arbeit.
  6. Viele der Prüfungsfragen oder die Vorstellung des Prüfers aus der Kommission basieren sich auf Ihrem ersten Kontakt mit dem simulierten Patienten. Seid freundlich zu dem Patienten und suchen Sie Kontakt mit ihm / ihr. Behandelt den Patienten nicht „vertikal“. Denkt daran, dass ihr nicht nur hinsichtlich eures Wissens, sondern auch hinsichtlich eurer menschlichen Behandlung des Patienten bewertet werdet. Den Patienten zu fragen, was er täglich macht oder wie viele Kinder er hat, nimmt keine Zeit von eurer Prüfung (es sind nur 5 Sekunden). Und das gefällt auch den Prüfern, meine Meinung nach.
  7. Wenn ihr könnt, besucht Wiederholungskurse oder Repetitorien. Ich habe den MEDILEARN-Kurs gemacht und für mich war es ein sehr guter Kurs. Absolut empfehlenswert. Es gibt andere Kurse (FIA, BRMI, ...). Ich habe keine Erfahrung mit diesen Kursen. Sie müssen gut sein.

Mein Literaturverzeichnis für die Prüfung:

  1. AMBOSS (insbesondere den M3-Plan und die AMBOSS-Fragen des IMPP verwendet. Sie sind sehr gut!)
  2. 150 Fälle Innere Medizin
  3. 150 Fälle Chirurgie
  4. Die 50 wichtige Fälle Allgemeinmedizin
  5. MEX Innere Medizin und Chirurgie
  6. MEX Allgemeinmedizin
  7. Innere Medizin von Fall zu Fall (50 Fälle Express)
  8. Chirurgie von Fall zu Fall (50 Fälle Express)
  9. EKG Kurs für Isabel
  10. Mündliche Prüfung - Innere Medizin
  11. EKG - Übungsbuch vom Dr. Hans-Michael Hackenberg
  12. Klinikleitfaden - Innere Medizin
  13. Last Minute Pharmakologie
  14. Innere Medizin in Frage und Antwort
  15. Chirurgie in Frage und Antwort.
  16. Repetitorium Allgemeinmedizin (das ist ein Kurs von der LÄK Hessen, der sehr gut ist und hilft, das Thema der Allgemeinmedizin zu lernen. Manche Prüfer sind auch Dozenten dieser Kurse. Tatsächlich würde es nicht schaden, sie zu besuchen).

Es gibt noch andere Bücher, die gut sind, aber diese sind diejenigen, die ich verwendet habe und empfehlen kann.

Viel Glück und Erfolg an alle.

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    Extrem hohe Durchfallquote

    Zum Schluss eine Feststellung von mir


    Die Kenntnisprüfung Humanmedizin ist zwar prinzipell zu schaffen, allerdings gibt es speziell in einigen Bundesländern eine extrem hohe Durchfallquote; leider auch bei den Prüfungswiederholungen. Hierbei stellt sich oft deutlich heraus, dass es deutlich einfacher ist, wenn nicht ständig die gleichen Prüfer genommen werden. Unvoreingenommene erstmals oder gelegentlich eingesetzte Prüfer sind oft hilfsbereiter und kollegialer eingestellt und unterstützen die Kollegen.

    Hierbei sollte allerdings auch erwähnt werden, dass auch bei den deutschen Studenten im ersten Versuch ein hoher Anteil das Medizinexamen nicht besteht.

    Ich verfolge seit längerer Zeit die Publikationen und die Suche der Ärzte nach Protokollen und Ablaufbeschreibungen der Kenntnisprüfungen. Hierbei zeichnet sich deutlich ab, dass leider einige Prüfungsorte und die damit verbundenen Prüfungskommissionen für "hohe Durchfallquoten" bekannt und gefürchtet sind.  Zweifelsohne hängt es oft von den regionalen Zuständigkeiten und den damit eingesetzten Prüfungskommissionen ab, ob Prüfungsteilnehmer (sogar) mit identischen Ausbildungen und Zeugnissen bestehen.

    Es sei Ihnen versichert, es kommt nicht unbedingt auf Ihre Fachkenntnisse an. Leider spielen in vielen Fällen andere Faktoren eine Rolle. Wie ist der Prüfer drauf, welche Laune hat er ? Mag er Sie oder missfällt ihm bereits Ihr selbstbewusstes Auftreten, Ihre Kleidung oder sonst etwas ? Weshalb bestehen andere neben Ihnen die Prüfung, die oft deutlich weniger Deutsch sprechen und/oder deshalb leichtere Fragen erhalten ?

    Leider sind auch die Ergebnisse der Kenntnisprüfungen mangels fehlender Aufzeichnungen nur selten angreifbar.

    Anzahl Wiederholungsprüfungen Medizin begrent

    Anzahl Wiederholungsprüfungen Medizin begrenzt


    Nach zwei nicht bestandenen Wiederholungsprüfungen ist die Laufbahn des Mediziners in den meisten Fällen in Deutschland beendet.

    "Die Zulassung zur Prüfung erfolgt per Bescheid durch das LPA in Düsseldorf. Sie kann nur erfolgen, wenn bei Ihnen Ausbildungsdefizite festgestellt wurden bzw. Sie auf eine gutachterliche Überprüfung Ihres Studienabschlusses verzichtet haben und Sie die Prüfung nicht bereits endgültig nicht bestanden haben.

    Die Kenntnisprüfung Humanmedizin kann insgesamt zweimal wiederholt werden"

    Quelle: LPA Düsseldorf

    Ich bewundere und bedaure die Mediziner, die oft optimistisch und sehr gut vorbereitet in eine Kenntnisprüfung gehen und dann "am Boden zerstört" mit einem vernichtenden Prüfungsergebnis nach Hause gehen. Es darf Ihnen versichert werden, dass es in den meisten Fällen nicht an Ihrer Ausbildung gelegen hat. Anerkannte promovierte Spezialisten, die in ihrem Heimatland die Abschlüsse mit Auszeichnung bestanden haben und über eine mehrjährige fundierte Berufserfahrung verfügen scheitern hier wegen eines "sprachlichen Defizits" weil sie z.B. bei einem Unfallopfer im Bericht nicht den Unterschied zwischen einem Motorroller und einem Motorrad erklären können.

    Das kann es doch nicht sein.  Was hat das überhaupt noch mit medizinischen Kenntnissen zu tun ?

    Regelmäßig gibt es den Foren die Hinweise, dass die Kenntnisprüfungen doch ganz einfach seien und man sich nicht durch negative Berichte entmutigen lassen soll. Das kann ganz sicher temporär auf einige Prüfungsorte zutreffen und vor einigen Jahren noch wesentlich einfacher gewesen sein. Allerdings sind die Maßstäbe überall strenger geworden. Hinzu kommt, dass man in einigen Bundesländern inzwischen mehrere Monate auf einen weiteren Termin wartet.

    Die Approbationsbehörden tauschen sich inzwischen länderübergreifend aus, um den Approbationstourismus einzudämmen.

    Nach zwei nicht bestandenen Wiederholungsprüfungen ist für Humanmediziner FINITO  =  Schluss !

    Faszinierend  auch der Ansatz vieler Mediziner:  Ich probiere es einfach erst einmal und kann ja immer noch wiederholen.
    Liebe Doktoren,
    ihr könnt noch so gut sein und eine excellente Prädikatsausbildung haben; wenn Sie an den falschen Prüfer geraten, nützt Ihnen das überhaupt nichts. In vielen Fällen wird dann leider zu spät nach dem ersten Nichtbestehen doch vorsichtshalber ein Rechtsanwalt (Ich kann Ihnen Fachanwälte vermitteln) aufgesucht und es beginnt schnell ein mehrjähriges Verwaltungsverfahren.

    Jetzt gibt es zudem leider oft ein deutliches Problem
    Die Verwaltungsbehörde begründen (in einem oft folgenden Verwaltungsverfahren vor dem Verwaltungsgericht) gegenüber dem Gericht die Ablehnung der Approbation stets auch damit, dass Sie ja bereits eine oder zwei Kenntnisprüfungen nicht bestanden haben. Hierbei spielt es keine Rolle, woran es gelegen hat.   Dadurch haben Sie dann deutlich schlechtere Karten vor dem Verwaltungsgericht, weil die Behörde ja den Beweis hat und begründet, dass Sie keine gleichwertige Ausbildung haben.


    Sie sollten stets ALLES versuchen, eine Kenntnisprüfung zu vermeiden.


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