Bericht über eine erfolgreich abgelegte FSP Fachsprachprüfung Medizin, den wir gerne in unser Archiv aufgenommen haben. Danke an den Doktor für die Details.
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Ich habe ein kleines Video zu Ihrer Information zusammengestellt und beschreibe Ihnen, wie Sie die aktuellen Ergebnisprotokolle und Berichte über FSP Fachsprachprüfungen und Kenntnisprüfungen von verschiedenen Prüfungsorten und Bundesländern finden. Dieses Archiv wird ständig ergänzt.
Sie finden das Video hier -- > https://youtu.be/Ewb-iIcKh-I
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Aktuelles VIDEO sorgt für Diskussionen
Bundesärztekammer will Prüfungsmaßstab für Mediziner aus Drittstaaten verschärfen und fasst Beschluss, eine Gesetzesänderung zu beantragen.
Sie finden das Video hier -- >
Sachverständiger Gerner zum Beschluss des Deutschen Ärztetages
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FSP Fachsprachprüfung Medizin bestanden
Danke an den Doktor für diesen Bericht einer erfolgreichen Fachsprachprüfung Humanmedizin. Nochmals Gratulation zur bestandenen Prüfung und danke für die Details .
Eine FSP kann beliebig oft wiederholt werden, wobei die Behörden oft frühestens nach 3 bzw. 6 Monaten einen neuen Termin geben.
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Protokoll einer erfolgreichen Fachsprachprüfung in Münster 12.5.2018
Ich habe die Prüfung zum ersten Mal in Münster abgelegt und bestanden.
Hamdoullah
Es war eine gute Erfahrung, die Prüfer waren sehr nett und ich glaube, dass viele Teilnehmer bestanden haben.
Mein Fall war ein Myokardinfarkt
Also hat mir diese Gruppe viel geholfen und würde ich auch gerne meine Erfahrung mitteilen, damit es vielleicht anderen helfen wird.
Vorbereitung auf die Prüfung
Bevor ich den Fall beschreibe, werde ich die Vorbereitung der Prüfung am ersten ein bisschen erklären.
Ich bin jetzt in Deutschland seit 3 Monaten nur mit B2-Niveau von Goethe-institut in Marokko. Ich hatte eine Hospitation in der Urologie-Abteilung für einen und halb Monat gemacht, die mit der Anamnese sehr hilfreich war, allerdings hatte ich das Gefühl, dass es nicht genug für die Prüfung wird. Deswegen entschied ich, dass ich einen Monat und halb in der Bibliothek zum Lernen verbringen sollte, um einen allgemeinen medizinischen Wortschatz zu sammeln.
Die wichtigen Bücher waren:
1-Deutsch für Ärztinnen und Ärzte
2- 50 Fälle für Innere Medizin
3- Chirurgie.
Und selbstverständlich habe ich alle Fälle und neue Wörter von der Gruppe gelesen. Relevant ist auch, immer mit Deutschen in Kontakt zu sein, um die Sprache zu bessern.
In meinem Fall wohne ich mit einer ganz netten deutschen Familie, die manchmal mit mir bösen Patienten spielten. 😉
Also genug mit der Vorbereitung, jetzt der Fall:
Herr XY ein 57-jähriger Autovermieter, stellt sich mit Begleitung seiner Frau wegen seit heute Morgen um 4Uhr bestehenden brennenden retrosternalen Schmerzen mit einem Engegefühl vor. Er berichtet, dass die Schmerzen zur Mandibula strahlen würden, auf einer Schmerz-Skala 9/10 seien, mit einer Ruhedyspnoe begleitet seien. Vor 3 Wochen seien ähnlichen Beschwerden, die mit leichter Intensität seien und spontan verschwunden hätten, nach einer Aufregung mit seinem Nachbarn aufgetreten.
Die vegetative Anamnese ergab eine nächtliche Hyperhidrose, Cephalgie (wegen a. Hypertonie), Vertigo (wegen einer Hypotensive), Gewichtsabnahme von 3 Kilo innerhalb von 4 Monaten, Pollakisurie, Nykturie (3-4-mal pro Nacht), Obstipation, Tachykardie und trockenes Tussis (seit 3 Wochen).
Zusätzlich rauche der Patient etwa 2.5 P/Y und trinke gelegentlich Alkohol.
An Vorerkrankungen leide er an a. Hypertonie seit 4 Jahren, die mit Ramipril 5mg (1-0-1), HCT12.5(1-0-0) eingestellt ist, an Diabetes Mellitus Typ 2 seit 3 Jahren, die mit einer Antidiabetika 5000 (1-0-1) behandelt ist und an Myositis (Muskelentzündung) seit Jahren. Seit 3 Jahren habe er eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung), die konservativ (Voltaren Salbe bei Bedarf) versorgt ist.
2007 erfolgte eine Lipomenentfernung (Fettknoten) in der rechten Schulter. Eine Pollinosis (gegen Birken) und Hühnereiproteinallergie (Hühnereiweissunverträglichkeit) sind bei ihm bekannt.
In der Familienanamnese fanden sich Diabetes Mellitus Typ 2 bei der Mutter und Silikose (Staublugenkrankheit, er war Bergmann) beim Vater, an dem er vor 3 Jahren starb.
-Verdachtsdiagnose: Myokardinfarkt
-Differenzialdiagnose: Angina Pectoris – Aortendissektion – Lungenembolie – Spontanpneumothorax
-Diagnostische Maßnahmen: - EKG – Herzenzyme (Myoglobin – Troponin I/T – CK/CK-MB – LDH) – Echokardiographie – Koronarangiographie – Röntgenthorax
-Therapie: Sofortmaßnahmen (+clopidogrel + BBlocker + ACEHemmer + Analgesie) - PCI/Akut PTCA, medikamentöse Thrombolyse
Ich hatte keine Zeit mehr für die Sozialanamnese aber nicht schlimm. Ich glaube, dass eine gute und komplette Anamnese die Wichtigste ist. Man soll aber auf keinen Fall die Sofortmaßnahmen vergessen!! Der Patient hat am Anfang viel Schmerzen, Dyspnoe und Angst, ich habe ihn beruhigt, Sauerstoff-Nitrate-ASS i.V. gegeben, Schnell 12 Kanal EKG gemacht. Er wollte alles wissen (was für Therapie war es? wird er sterben? An welche Diagnose denke ich? was mache ich weiter?) Nur wenn der Patient besser fühlte (10min), habe ich nach seinem Namen usw. gefragt. Und Jede 3 Minuten fragte ich dem Patienten, ob die Beschwerden sich verbessert hatten (Der Patient war sehr ruhig und froh, und hat mir viel Mal bedankt). Man soll Empathie zeigen, zum Beispiel sagen „herzlich Beileid“ nach dem Tod seines Vaters (Die Prüfer haben gelächelt 😊). Und ich habe dem Patienten geratet, die Nikotinkonsum so schnell wie möglich aufzuhören, um die gleichen Beschwerden zu vermeiden (Die Prüfer waren zufrieden). Und wenn du etwas nicht verstehst, keine Angst, frag noch mal, sie werden dich langsam mit leichteren Wörter erklären.
Während des Briefschreibens hatte ich nicht genug Zeit um alles zu schreiben. In der letzten 5 Minuten bevorzugte ich, sondern die Diagnosen, Maßnahmen und Therapie zu schreiben, als die Vorerkrankungen und Op.
Fragen des Oberarztes
Und während des Arzt-Arzt-Gesprächs, ich habe weder den Fall vorgestellt nur Aufklärungen gemacht, nur die Fragen von dem Oberarzt geantwortet.
Fragen: An welche Diagnose denken Sie? Wie ist der Patient zum Krankenhaus angekommen?
Selbst oder mittels Krankenwagen?
Warum ist diese Information wichtig?
Warum haben Sie an einer Lungenembolie gedacht?
Ist es den gleichen Krankbild?
Wie können Sie eine Embolie diagnostizieren?
Was sind die Risikofaktoren für diesen Patienten?
Warum ist Diabetes ein besonderer Risikofaktor für unseren Patienten?
Kennen Sie die Antidiabetika, die der Patient einnimmt?
Die Wörter waren sehr einfach, allerdings ich erinnere mich nicht an allen:
Patella,
Tibia,
Nephrotoxisch,
Retinopathie,
Ileum,
Letalität,
Anterior, …
Also Ich wünsche euch viel Erfolg, Ich glaube, dass alle diese Prüfung bestehen können.
Meinung von BVFS Sachverständigen W. Gerner
FSP Fachsprachprüfung oder KP Kenntnisprüfung
Wo liegt denn da eigentlich noch ein Unterschied?
Es ist leider in einigen wenigen Bundesländern deutlich zu beobachten, dass Prüflinge bei Fachsprachprüfungen durchfallen, weil Sie falsche Einschätzungen und Diagnosen abgeben. FSP werden dabei SEHR OFT auf das Niveau einer Kenntnisprüfung gehoben.
Dabei sind doch eigentlich der Ablauf und die Inhalte genau geregelt
Wie läuft die Prüfung ab? Welche Anforderungen werden gestellt?
Die Fachsprachprüfung findet als Einzelprüfung statt. Die Bewertung erfolgt durch mindestens zwei Prüfer, von denen mindestens einer selber Arzt ist. Die Prüfung läuft folgendermaßen ab:
1. Simuliertes Arzt-Patienten-Gespräch
Dabei muss der Prüfling zeigen, dass er seinen Patienten inhaltlich ohne wesentliche Rückfragen versteht. Er muss sich insbesondere so spontan und so fließend verständigen können, dass er in der Lage ist, sorgfältig die Anamnese zu erheben, Patienten und deren Angehörige über erhobene Befunde sowie eine festgestellte Erkrankung zu informieren, die verschiedenen Aspekte des weiteren Verlaufs darzustellen und Vor- und Nachteile einer
geplanten Maßnahme sowie alternativer Behandlungsmöglichkeiten erklären zu können, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen.
Dauer: 20 Minuten
2. Dokumentation
In diesem Teil fasst der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen, medizinischrelevanten Informationen in einem Arztbericht zusammen.
Damit muss er nachweisen, dass er die deutsche Sprache auch schriftlich angemessen beherrscht, um Krankenunterlagen ordnungsgemäß führen und ärztliche Bescheinigungen ausstellen zu können.
Dauer: 20 Minuten
3. Arzt-Arzt-Gespräch
In diesem letzten Prüfungsteil gibt der Prüfling die im Arzt-Patienten-Gespräch gewonnenen Informationen an das ärztliche Mitglied des Prüfungsausschusses weiter. Anschließend werden dem Prüfling Fragen gestellt. Hier muss er zeigen, dass er sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen sowie Angehörigen anderer Berufe so klar und detailliert ausdrücken kann, dass bei Patientenvorstellungen sowie ärztlichen oder zahnärztlichen
Anordnungen und Weisungen Missverständnisse sowie hierauf berufende Fehldiagnosen, falsche Therapieentscheidungen und Therapiefehler ausgeschlossen sind.
Dauer: 20 Minuten
Das ärztliche Fachwissen wird in der Fachsprachprüfung nicht überprüft.
Der Sprachtest wurde erfolgreich abgelegt, wenn das Bewertungsgremium zu der Feststellung gelangt, dass der Antragsteller die o. g. Sprachanforderungen erfüllt.
(Quelle: http://www.nizza.niedersachsen.de/startseite/service/formulare-checklisten-150498.html)
Keiner will über eine nicht bestandene (erfolglose) Prüfung berichten
Es wird immer heftig mit mir diskutiert, insbesondere, wenn ich ab und zu über negative Erfahrungen bei den Kenntnisprüfungen und FSP Fachsprachprüfungen berichte.
Liebe Ärzte und Zahnärzte,
ich staune immer wieder über die Diskrepanz (die deutlichen Unterschiede) zwischen den Facebook Einträgen über bestandene Kenntnis- und Fachsprachprüfungen und den bei mir eingehenden eMails und Telefonaten, die teilweise über "sehr problematische Prüfungen mit hoher Durchfallquote" berichten.
Etwas scheint hier nach meiner Erfahrung und Meinung etwas nicht zu stimmen und ich habe etwas in der Tiefe recherchiert (nachgeforscht).
Es zeichnet sich dabei deutlich ab, dass anscheinend nur Prüflinge, die die Prüfung bestanden haben sehr gerne und ausführlich über alle Details ihrer Prüfungen berichten.
Ärzte und Zahnärzte, die die Prüfung nicht bestanden haben vermeiden dieses, weil es ja eventuell zu einer Verschlechterung für die Wiederholungsprüfung führen könnte. Einer der Prüfer könnte ja davon erfahren. Hinzu kommt, dass man völlig nachvollziehbar anscheinend nur ungern zugibt, dass man eine Prüfung nicht bestanden hat.
Dadurch entsteht oft der täuschende Eindruck, dass die Prüfungen sehr leicht zu absolvieren sind und nur wenige Teilnehmer durchfallen.
Sicherlich kann man die FSP beliebig oft wiederholen, wobei es allerdings in einigen Bundesländern bereits monatelange Warteschlagen gibt.
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